Theatertherapie*Was ist das?

 

Die Theatertherapie oder auch Dramatherapie gehört zu den künstlerischen Therapien (wie Musik-, Tanz-, oder Kunsttherapie) und wird seit über 50 Jahren, besonders in England, den USA und den Niederlanden angewandt. In Deutschland ist sie noch recht wenig bekannt, findet aber immer mehr Beachtung

 

Unter dem Begriff Theatertherapie werden verschiedene Konzepte und Methoden zusammengefasst, deren Gemeinsamkeit ist, dass das künstlerische Medium Theater für psychotherapeutische Zwecke eingesetzt wird.

 

Vor allem der spielerische, handlungs- und körperorientierte Ansatz und die Betonung des Erlebens und des Ausdrucks erschließen neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten, ermöglichen Zugänge zu Emotionen, die weit über die verbale Ebene hinausgehen, und können dank ihrer künstlerischen, gestalterischen Form (sog.“ästhetische Distanz“) einen hohen Grad an Schutz bieten.“ (Institut für Theatertherapie)

 

Im Zentrum der Arbeit stehen besonders die Ressourcen und gesunden Anteile der Persönlichkeit, die gefördert werden. Es wird nicht nur auf biografisches Material zurückgegriffen, wie beispielsweise im Psychodrama, sondern besonders auch auf fiktive oder geschichtliche Quellen (Märchen, Mythen...), die, wie im Theater, allgemein menschliche Themen in den Mittelpunkt stellen, die „die gesamte Vielfalt menschlicher Aspekte enthalten und sie darstell- und handhabbar machen“.

 

Wesentliches Merkmal der Theatertherapie ist die Gestaltung der „Dramatischen Realität“, die neben (oder innerhalb) der Alltagsrealität existiert und in der die Klienten Erfahrungen machen können, die zwar keine unmittelbaren Auswirkungen/Konsequenzen auf die Alltagsrealität haben, aber trotzdem real sind. So können die Klienten, wie die Schauspieler, in andere Rollen schlüpfen, seien sie auch noch so ungewöhnlich, sie können ihre Phantasie in Handlung umsetzen, andere Regeln und Gesetze kennenlernen und so mit neuen Erlebnissen gestärkt in den Alltag zurückkehren. Da diese Erlebnisse zwar in der Dramatischen Realität gemacht wurden, aber dennoch eine unmittelbare Erfahrung darstellen, werden diese im Körpergedächtnis gespeichert, vom Gehirn als solche verbucht und schlagen sich dort ebenso wie Erfahrungen des Alltags nieder.

 

Schauspielerische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich!

 

Was soll das Theater...? mehr...

 

DER MÖGLICHKEITSRAUM :

 

* die eigene schöpferische Persönlichkeit zu entdecken, die eigene Lebendigkeit zu spüren und damit Selbstwirksamkeit zu erleben.

 

*die eigene Handlungsfähigkeit und Lebenskompetenz zu erfahren und Mut zu finden, das Leben in die Hand zu nehmen.

 

*die Wechselwirkung von Körper und Psyche wahrzunehmen und einsetzen zu können.

 

*das was Innen ist, zum Ausdruck zu bringen

 

*die eigenen Ängste zu überwinden und Vertrauen in sich und das Leben zu entwickeln,  JA sagen zu können zu sich und zum Leben.

 

*Perspektiven zu wechseln und neue Bilder zu bekommen.

 

*einen sicheren Raum zu erleben, in dem auch Themen wie Schmerz, Krankheit, Tod einen Platz haben.             

 

*In Beziehung  zu treten, zu sich und der Umwelt und zu überpersönlichen Themen.

 

*ich wertgeschätzt und anerkannt zu fühlen.

 

*Sich ins Spiel zu bringen

 

Für mich persönlich ist Theatertherapie ein Tor zu vergessenen Räumen, eine Brücke zwischen den Welten und die Schnittstelle von Theater und Therapie – Kunst und Heilung:   

              

*Sie kann der Zugang sein zu einem Initiations- und Übergangsraum, einem Raum in dem unsichtbares sichtbar wird, einem Transformationsraum in dem Stroh zu Gold werden kann, einem Spielraum, Schutzraum, Ausdrucksraum. Einem Ort an dem der Mensch aus seiner Quelle trinken kann. Einem Proberaum fürs Leben, in dem der Mensch zum Handelnden wird. Einem Raum in dem Unmögliches möglich wird. Einem Raum, in dem Beziehung erlebbar wird.       

 

*Sie kann die Verknüpfung schaffen von Innen-und Aussenwelt, von persönlichen zu kollektiven Themen, von Körper, Seele und Geist.      

   

*Sie ist die Verbindung von Theater-Kunst und Heil-Kunst, denn sie kann die Kräfte aktivieren, die die Schöpferkräfte im Menschen anregen, welche für mich auch die Kräfte zur (Selbst-)Heilung sind.

 

 

 Weitere Informationen unter: theatertherapie.org  (Institut für Theaterherapie) oder www.dgft.de  (Deutsche Gesellschaft für Theatertherapie

 

 

 

 

Übernahme der Therapiekosten durch Krankenkassen: Bei Behandlungen durch einen HP-PT besteht bei den gesetzlichen Krankenkassen keine Übernahmepflicht der Kosten.

Die privaten Krankenkassen und Beihilfestellen übernehmen unter Umständen die Therapiekosten, die ein HP-PT in Rechnung stellt. Bei Abrechnung über private Krankenkassen wird seitens der privaten Krankenkasse in der Regel die Gebührenordnung der Heilpraktiker zugrunde gelegt.